Bekennung zum Anschlag in Mexiko City gegen BANAMEX
(Üb. Von mc, Rgensdorf, CH, April 2010)
Quelle. Archiv Paulino Scarfo
Wieder einmal versucht die mexikanische Regierung die Wahrheit zu vertuschen. Eine latente Wahrheit, die in den Strassen umgeht und den sozialen Frieden und die wirtschaftliche und moralische Stabilität dieses Mexiko genannten Landes, in dem wir leben, immer stärker gefährdet. Es ist der Versuch, die antiautoritäre Bedrohung zu verharmlosen indem sie auf eine Gruppe von Nachahmenden reduziert wird. Sie versuchen also, sich dieser Bedrohung zu entziehen indem sie Spaltungen in der F.L.A. – Frente de Liberacion Animal (Tierbefreiungsfront) behaupten! Gibt es diese Spaltung? Nein!
Wir sind weitere Individuen, bei denen es der bürgerlichen und kapitalistischen Ordnung als soziales Verhältnis nicht gelungen ist, die Leidenschaft fürs Leben, Fühlen, Lieben, Hassen und Entscheiden, zu zerstören. Um die Kontrolle über unsere Existenz zu übernehmen.
In der Nacht vom 13. April haben wir unsere Angst überwunden und den Staat durch Beschädigung seiner Strukturen angegriffen. Dass, im direkten Kampf gegen die Gleichgültigkeit dieses Systems, und als bescheidenste und revolutionärste Art der Solidarisierung mit den sich ebenfalls im Krieg befindenden politischen Gefangenen. Mit dieser Erklärung übernehmen wir die Verantwortung für die Zündung einer aus einem mit Sprengstoff gefüllten Behälter und zwei Butangasflaschen zusammengesetzten Bombe. Daran und neben dem Bankautomaten der Banamex in Tlapan im Bereich der Zone des Zentrums des Bundesdistriktes hatten wir den Hinweis „Achtung Bombe“ angebracht.
Der Kapitalismus ist nicht nur eine materielle Struktur und eine in der Welt umhergereiste Idee, die darauf wartet an den eigenen Gegensätzen zu zerbrechen. Kapitalismus ist ein eigentliches soziales Verhältnis, das nur durch den Aufbau von sozialen Beziehungen zerstört werden kann, die auf gegenseitiger Unterstützung, Solidarität und Freiheit gründen. Aber gleichzeitig müssen die Mächtigen getroffen werden, die, nur weil sie Geld haben, meinen, sie hätten das Recht die Welt zu beherrschen. Gegen sie müssen wir losschlagen, sie müssen gepiesackt werden indem sowohl ihre Sicherheitskräfte als auch die materielle Strukturen und Symbolismen ihrer durch Geld robotisierten widerlichen Gesellschaft angegriffen werden. Wir müssen die Strukturen und Grundlagen dieses auf Ausbeutung basierten Systems angreifen und zerstören. Die vom Kapitalismus hervorgerufenen Ungerechtigkeiten und Hungersnöte, das Elend, die Repression, der Sexismus und die Frauenfeindlichkeit, durch die in Ciudad Juarez hunderte Frauen ermordet werden, die Verhaftung von anarchistischen GenossInnen, das enorme Bedürfnis alles was uns unterdrückt und ausbeutet zu zerstören, das ist alles Grund genug um einen bewaffneten Abgriff gegen die Verantwortlichen zu führen.
Mit diesem Angriff solidarisieren wir uns auch mit Diego Alonso, einem Anarchisten, den sie wegen der angeblichen Verbindung zu vorhergehenden Angriffen und Teilnahme an einer Zelle der F.L.T. (Earth Liberation Front) in einer Psychiatrie eingesperrt haben, und mit dem Genossen Adriano Magdaleno, von dem wir wissen, dass er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Solange es in den Knästen Gefangene gibt, werden wir angreifen; solange es Gefängnisse gibt, werden wir uns verschwören um sie zu zerstören. Solange es einen Staat gibt, sind wir im permanenten Konflikt gegen seine Strukturen und machthabenden Persönlichkeiten
Wieso sind wir aufständische AnarchistInnen
Weil wir mit allen Ausgeschlossenen kämpfen, um die von den Miteinbezogenen aufgezwungenen
Ausbeutungsverhältnisse zu erleichtern und womöglich abzuschaffen. Weil wir meinen, dass ein Beitrag zur Entwicklung der überall aufkommenden spontanen Revolten, damit sie zu Massenaufständen und folglich zu regelrechten Revolutionen werden, möglich ist.
Weil wir die kapitalistische Ordnung einer globalen Wirklichkeit zerstören wollen, die durch die computerisierte Restrukturierung nur den VerwalterInnen der Klassengesellschaft technologisch nützlich geworden ist.Weil wir für den direkten und destruktiven Angriff gegen konkrete Strukturen, Individuen und Organisationen von Staat und Kapital sind.
Weil wir nicht abwarten, sogar wenn die Zeit nicht reif ist, gehen wir entschlossen zur direkten Aktion über. Weil wir diesem Zustand der Dinge sofort ein Ende bereiten wollen, und nicht erst wenn externe Bedingungen es möglich machen.
Das sind die Gründe weswegen wir AnarchistInnen, RevolutionärInnen und Aufständische sind.
Alfredo Maria Bonanno
Im Solidarischen Kampf mit Tamara, Dimitrakis, Camenish, Emmanuel, Carlos und Abraham…
Für die Zerstörung von Staat und Kapital…
Für Anarchie und Emanzipation…
Celulas autonomas de revolucion inmediata – Praxedis G. Guerro
Autonome Zellen der unmittelbaren Revolution – Praxedis G. Guerro