Protest in Luzern: Stopp dem Krieg in Mexiko!
Am 27.04.10 wurden 2 Personen die in einer Karawane auf dem Weg waren Lebensmittel und Medikamente nach San Juan Copala zu bringen vom Paramilitär erschossen. Mit Flugblättern, kleinen Aktionen und einem Transpi wurde gestern gegen den Tod von Bety Cariňo und Jyri Jaakola und den angeblichen Drogenkrieg in Mexiko demonstriert.
Flugblatt:
Stopp dem Krieg in Mexiko!
Solidarität mit den sozialen Kämpfen in Chiapas, Oaxaca, Guerrero…
Für Wasser, Land und Würde!
Am 27. April 2010 begab sich eine Karawane der sozialen Bewegung in Oaxaca, Mexiko, auf den Weg, um Lebensmittel und Medikamente in die Gemeinde San Juan Copala zu bringen. Zu jenem Zeitpunkt wurde die autonome Gemeinde bereits seit mehreren Monaten von Paramilitärs eingekreist. Viele Menschen verloren beim Versuch, an den Fluss zu gehen oder in eine andere Gemeinde zu gelangen, ihr Leben.
Am 1. Januar 2007 hatte sich die Gemeinde San Juan Copala als autonom erklärt. Hintergrund dieses Entscheids war von nun an das Land gegen die Machenschaften der Regierung und der Konzerne zu verteidigen. Mit der Einkesselung durch die Paramilitärs versuchte die Regierung Mexikos die widerständigen Menschen in die Knie zu zwingen.
Aus diesem Grund bildete sich im Frühjahr 2010 eine Karawane aus mexikanischen und internationalen Aktivisten/Aktivistinnen. Trotz grosser Öffentlichkeitsarbeit misslang der Versuch, die Einkesselung zu durchbrechen. Wenige Kilometer vor San Juan Copala geriet der Konvoi in einen Hinterhalt von Paramilitärs. Bety Cariňo, eine Aktivistin aus Oaxaca und Jyri Jaakola aus Finnland wurden erschossen. Die Überlebenden konnten sich nur durch Flucht in die Berge retten.
Die Bundesstaaten Chiapas, Oaxaca und Guerrero sind die ärmsten Bundesstaaten Mexikos, gleichzeitig zählen sie aber auch zu den Regionen mit der grössten Artenvielfalt. Flüsse, frucht-bare Täler, Nadelwälder, Urwald, Buchten, Seen, kleine Säugetiere, Reptilien, Vögel und eine eben grosse Meerestierwelt. Der Reichtum Mexikos lockt leider auch alle Arten von modernen Piraten, Glückspielern, korrupten Politikern und Totschlägern an seine Küsten. Unter dem Vorwand Fortschritt und Entwicklung in die Region zu bringen realisieren Banken, Regierungen und internationale Konzerne seit vielen Jahren Megaprojekte in Mexiko.
Im Jahre 2000/2001 kündigte der damalige Präsident Vicente Vox den Plan Puebla-Panama an. Es handelt sich dabei, um ein Megaprojekt, das in den nächsten 25 Jahren realisiert werden soll. Der Plan Puebla-Panama umfasst acht Bundesstaaten Mexikos sowie die Länder Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Panama. Projektiert sind der Bau von Schnellstrassen, Staudämmen und riesigen Windmühlen für die Stromproduktion, welche selbstverständlich nicht für die Bevölkerung gedacht ist, sondern für den Export in die Länder des Nordens. Mit anderen Worten, das Ausmass und die Auswirkungen sind so enorm und tief greifend, dass von nichts anderem, als von einem Krieg gegen das Leben und die Identität der Völker in dieser Region gesprochen werden kann.
In den vergangenen Jahren sind jedoch in Mexiko starke soziale Bewegungen entstanden. Beispiele dafür sind die Bewegung gegen die erhöhten Strompreise, die Bewegung für die Verteidigung des Mais, das Grundnahrungsmittel Mexikos, die Verteidigung des Wassers und die Bewegung gegen die Staudämme. Mit dem Angriff der Paramilitärs am 27. April 2010 versuchte die Regierung Mexikos die soziale Bewegung zum Schweigen zu bringen und die internationalen Menschenrechtsbeobachter/innen aus dem Land zu drängen.
Unterstützen wir die soziale Bewegungen in Mexiko!
Lassen wir uns nicht zum schweigen bringen!