SOLIDARITÄT MIT DEN ARABISCHEN KRIEGSGEFANGENEN
Die Tatsachen
6. Juli 2010: Blutiges Zusammenschlagen eines arabischen Gefangenen durch einen kleinen Wärter-Schlägertrupp unter dem Befehl vom Kommandant der Sektion AS2 (Alta Sicurezza2) im Knast Rossano (Provinz Cosenza, Kalabrien). Eine regelrechte Falle, nach einem kollektiven Kampf in der Sektion gegen die Haftbedingungen mit Forderungen wie zu den Familienbesuchen, Zugang zum Fussballplatz des Knastes, Transistorradio und CD-Player auf der Zelle, Möglichkeit einer Kühlschrankbenutzung. Der Kampf wurde in den vorangehenden Tagen durch Hungerstreik und wiederholte Lärmaktionen (z.B. mit metallenen Gegenständen an die Fenstergitter schlagen) geführt.
2. August 2010: Verfügung der Zensur von Korrespondenz durch den (Vollzugs- und Gefängnis-) Überwachungsrichter von Catanzaro gegen einen gefangenen militanten Kommunisten in der Sektion AS“ im Knast von Siano (Provinz Catanzaro/Kalabrien).
Die einzige Begründung in der Verfügung ist, dass der entsprechende Gefangene der Adressat eines nie angekommenen Briefes ist. Ein Brief, der von einem in der Verfügung nicht genannten Gefangenen eines kalabresischen Knastes aufgegeben wurde und einen Inhalt habe, der nach Einschätzung des Magistraten „dazu geeignet ist, im Kreisgefängnis von Siano Protestkundgebungen zu schüren“.
Zwei wahrscheinlich miteinander verbundene Episoden, denn der in der Verfügung genannte Brief kam genau nach dem Zusammenschlagen von Rossano.
Zwei verkettete Episoden, die gut aufzeigen wie der Vollzugsentwicklungsplan des Ministeriums di Grazia e Giustizia(für Gnade und Justiz…) des italienischen Staates umgesetzt wird. Von der Verschärfung der Haftbedingungen im sog. harten Knast, wie vom „Pacchetto di Sicurezza“ (Sicherheitspaket) bezüglich dem Regime 41bis (härteste Isolations- und Entzugsstufe) bestimmt, bis zur Verschärfung der Isolation im ehemaligen EIV-Regime, jetzt AS2, dem die kommunistischen, anarchistischen, antiimperialistischen arabischen Gefangenen unterworfen sind, und das nicht nur in der Isolation gegenüber dem allgemeinen Gefangenenkörper, sondern auch noch in untereinander abgeschotteten Abteilungen besteht.
Zwei Episoden, die auch die Behandlungsweise aufzeigen, die der italienische Staat den Gefangenen der imperialistischen Eroberungs- und Unterdrückungskriege an der Seite der US-Imperialisten wie insbesondere in Afghanistan reserviert. Tatsächlich wurden denn auch einige Gefangene dieses Krieges mit dem Sortierungsplan Obamas zur Verwaltung ausgelagert und von Guantanamo oder vom US-Knast-Stützpunkt Bagram in Afghanistan direkt nach Italien deportiert. Welch ein Zufall, diese Gefangenen befinden sich jetzt in den AS2-Sektionen von Rossano, Macomer, Benevento und Asti zusammen mit Dutzenden nach Italien emigrierten arabischen Proletariern und Arbeitern, die oft nur deshalb verhaftet wurden, weil sie in Solidaritäts- und Unterstützungsnetzwerken für den Kampf des irakischen und afghanischen Volkes gegen die militärische Okkupation aktiv waren oder gewesen sein sollten.
Obwohl wir klarstellen, dass wir uns von diesen arabischen antiimperialistischen G efa ngenen durch eine radikal andere Weltanschauung unterscheiden, wo unser hauptsächlicher Inhalt die Befreiung vor Unterdrückung und Ausbeutung und das allgemeine Ziel der Kommunismus ist, stehen wir als gefangene militante Kommunisten trotzdem solidarisch zu ihrem Kampf gegen den Imperialismus allgemein und, umso mehr, zu ihrem Kampf gegen den Knast des imperialistischen Staates Italien.
GEGEN DIE DIFFERENZIERUNG UND ISOLATION!
TOD DEM IMPERIALISMUS, FREIHEIT DEN VÖLKERN!
Siano, August 2010
Bortolato Davide, Davanzo Alfredo, Ghirardi Bruno, Latino Claudio, Toschi Massimiliano, Porcile Riccardo, Sisi Vincenzo, Zoja Gianfranco.